
Wussten Sie, dass ursprünglich auch im Christentum ein Zinsverbot galt?
Das Zinsverbot, das eines der wichtigsten Grundpfeiler des Islamischen Bankenwesens ist, gibt es auch in anderen Religionen. So galt auch im Christentum ein Zinsverbot, das an vielen Stellen des Alten Testament genannt wird. In einer Passage heißt es: „Wenn du einem aus meinem Volke Geld leihst, einem Armen neben dir, so handle an ihm nicht als ein Wucherer; ihr sollt ihm keinen Zins auflegen“ (Exodus 22,25). Jeder Zins, unabhängig seiner Höhe galt somit als Wucher. Bereits in den ersten frühchristlichen Jahrhunderten war im Rahmen von Zusammenkünften von Kirchenoberhäuptern ein generelles Zinsverbot als Grundsatz des christlichen Glaubens formuliert worden. Allerdings kam später mit der Reformation der Umschwung in der Frage des Zinses. Die katholische Kirche selbst hielt bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts an dem Verbot fest.